hitchBOT ist ein soziales Projekt aus Kanada. Bei diesem soll geschaut werden, was passiert, wenn ein Roboter einmal unsere Hilfe braucht. Denn eigentlich werden sie ja gebaut, um uns Menschen zu helfen.
Natürlich startete hitchBOT das erste Mal in Kanada und war dort ein voller Erfolg. Danach kam er nach Deutschland. Ich bin mir nicht sicher, aber Pro7 war anscheinend ständig dabei. Vermutlich haben sie es auch in die Wege geleitet, dass hitchBOT Deutschland besucht.
Es kam mir jedenfalls so vor, dass hitchBOT keine Sekunde von ihnen aus den Augen gelassen wurde. Man bekam sogar dass Gefühl, dass alles inszeniert und geplant war. Viele deutsche Fans waren enttäuscht. Darunter auch ich.
Sehr merkwürdig waren auch seine Anzeigen auf der Karte. Dort soll man sehen können, wo er sich aufhält. Während ich beruflich in Köln war, sollte er mehrere Stunden in einem Park gewesen sein. Also fuhren wir dort hin und wollten ihn mitnehmen.
Es blinkte auch etwas rot und wir liefen dort hin. Bewaffnet mit unseren Handys, die wir als Taschenlampe nutzten. Irgendwie bewegte es sich und wir hörten jemanden pfeifen und verzweifelt den Hund rufen. Etwas später sahen wir, dass wir einen Hund gejagt hatten. Mit einem rot blinkenden Halsband. Die Besitzerin hatte wohl Angst um ihn bekommen.
Auch mal etwas neues. Normalerweise sind die Besitzer diejenigen, die sagen:”Der will nur spielen”, und somit völlig sorgenfrei, wenn ihr Wuffi auf andere Menschen zugeht. Nun gut, hier war der Wuffi aber nun wohl der gejagte. Eigentlich ja nicht. Es handelte sich nur um eine Verwechselung 😉
hitchBOT selbst war schon seit Stunden weg. Er sollte am nächsten Tag zum Karneval in Düsseldorf sein. Er wurde am Nachmittag im Hellen (lt. Fotos) bei einem Verein abgegeben. Also Stunden zuvor. Anscheinend wurde jedes Mal auch die Batterie abgeklemmt. Denn dann sendet hitchBOT seine Position nicht.
Das sind zwar alles nur Vermutungen von mir. Aber es fühlte sich so an, wie geschildert, und damit ging das Thema hitchBOT für mich in Deutschland völlig am eigentlichen Sinn vorbei.
Danach bereiste hitchBOT die Niederlande. Ob es dort ähnlich, wie in Deutschland ablief, weiß ich nicht. Ich habe es einfach nicht mitverfolgt.
Jetzt sollte hitchBOT die USA bereisen. Was ich auch wieder mitverfolgte. Denn USA ist ein großes Land. Ich dachte, dass er dort wieder für sich war und nichts wirklich inszeniert worden wäre. Was es wohl auch wirklich war. Denn hitchBOT ist nun tot. Das hätte in Deutschland gar nicht passieren können. Somit war es vielleicht sogar ganz gut. Denn ich denke sein Tod hätte sonst auch hier Wirklichkeit werden können.
Nach etwas über zwei Wochen erreichte hitchBOT Philadelphia. Gestern zwischen 23 und 0 Uhr erreichte mich im Twitter die Nachricht, dass hitchBOTs Body zerstört worden wäre. Dabei denkt man eigentlich sofort an den Eimer. Dieser stellt ja seinen Körper, den Body, dar. Etwas, das man schnell reparieren könnte.
Dann fand ich ein Bild von ihm. Das anscheinend mittlerweile gelöscht wurde. Ich habe auch schon gelesen, dass man wegen der hohen Anzahl an Kindern unter den Fans die Details nicht großartig herausgeben wolle. Das, was die als “Body” bezeichneten, würde ich allerdings als seine Seele bezeichnen.Ich denke jeder Erwachsene kann sich ausrechnen, was die Seele eines Roboters ist und wie hitchBOT nun ausgesehen haben mag. Warum jemand dies gemacht hat, kann man nur vermuten.
R.I.P. kleiner Freund. Du bist für mich jedenfalls die Inspiration, etwas ähnliches zu erschaffen. Nur für mich. Denn dein Tod ist der Grund, weswegen mein Roboter niemals auf fremde Hilfe angewiesen sein wird.