20 wahre Jahre

Ja, auch ich war am Wochenende an der Loreley. Schön war es, leider auch sehr anstrengend. Viel mehr kann ich fast nicht dazu sagen.

“Korpiklaani” mochte ich einmal. 2007 oder 2008 waren die auch noch wirklich toll live anzusehen. Jetzt war es einfach nur *gähn*. Aus Zeitgründen hatte ich sie nicht weiter verfolgt und musste nun feststellen, dass es wohl nicht schade drum war.

“Die Krupps”, was soll ich dazu sagen? Warum man diese Band auf ein Pagan-/Folkmetalfest einlädt, ich werde es nie begreifen. “Eisbrecher” wäre da ein ähnlicher Fall. Wobei die nicht einmal so nervig waren, wie “Die Krupps”. Letztere schossen aber den Vogel ab. Es mag vielleicht auch ein wenig an der Uhrzeit gelegen haben und damit auch am Alkoholpegel diverser Zuschauer. Vielleicht aber auch nicht. Die Musik tat mir jedenfalls in den Ohren weh und ich wartete sehnlichst auf das Ende. Wie einige andere. Aber einmal von vorne:
“Die Krupps” betraten die Bühne und, wie bei allen anderen Bands, standen alle auf und stellten sich auf die gemauerten Sitzflächen. Nach dem ersten Lied setzten sich die ersten wieder hin. So auch ich. Ich fing an ein Buch auf meinem Handy zu lesen. Ich glaube beim dritten Lied schaute ich einmal hoch und da saß der Großteil der Menschenmenge auch wieder. Ab da waren zunehmend Buh-Rufe zu vernehmen, aber auch ein:”Verpisst Euch von der Bühne!”
Ja, ich habe auch schon einige Vorbands erlebt, die ich absolut nicht mochte. Entweder stand ich in der ersten Reihe und wollte meinen Platz nicht hergeben oder aber ich flüchtete. Bei ersterem habe ich jedoch niemals ein “BUH!” von mir gegeben oder irgendetwas anderes negatives.
Der Höhepunkt war allerdings das Ende. Ich meine, dass zwei Lieder gespielt wurden, bei denen das iPad eigentlich schon das Ende der Spielzeit angekündigt hatte. Irgendwie bekam ich nur mit, dass der Sänger meinte, er könne ja noch ein oder zwei Lieder geben. Als ich hochschaute, sah ich, wie irgendwas zugeklappt wurde, das aussah, wie ein alter Laptop. Die Techniker, die umherflitzten machten auch schon Zeichen, dass nun wirklich Ende sei. Der Sänger aber meinte, dass die bestimmt noch dürften. Wo denn Michael (Anm.: Frontmann von “In Extremo”) sei, der hätte da das letzte Wort. Da waren aber schon die Gitarristen weg und dem Schlagzeuger wurd das Schlagzeug auch schon fast unterm Hintern weggeklaut 😉

Was die Zuschauer angeht, so war es ein bunter Mix. Bei dem ich leider mehr als einmal feststellen sollte, was mir dort fehlt. In der Death-/Blackmetalszene ist es so, dass man sich gegenseitig hilft. Hier musste ich aber öfters das Gegenteil erfahren.

Der große Mittelgang wurde von der Security frei gehalten. Zumindest bis “In Extremo” auftrat. Das war auch gut so. Nur Leute nur hoch-, aber nicht runter zu lassen, während eine Band spielt, grenzte an Wahnsinn. Zumindest ab dem Zeitpunkt, an dem es dunkel wurde. Wir befanden uns ziemlich nah an eben jenem Gang und hatten dies auch bewusst so gewählt. Damit ich eben nicht durch riesige Menschenmassen musste, wenn ich etwas zu trinken holen wollte oder eben aufs Klo ging.
Leider kam ich ab einem gewissen Zeitpunkt nicht wieder nach unten und sollte “außenrum” gehen. Dort wurde nicht frei gehalten, der Regen ließ die Fläche ziemlich glitschig werden. So empfand ich es jedenfalls. Was vielleicht auch an der Dunkelheit lag und dem ungewohnten Untergrund. Aufgrund der Dunkelheit fand ich den einen Mittelgang nicht wieder und musste mich irgendwo durchwühlen. Auf den Sitzflächen, zwischen den Sitzflächen, an Leuten vorbei etc pp. Man sah einfach nichts.
Irgendwann kam der Punkt, da kam ich weder vor, noch zurück. Allerdings konnte ich sehen, wie weit ich eigentlich von unserem Platz entfernt war. Es war, als sei ich keinen Meter vorwärts gekommen, sondern rückwärts gegangen. Menschenmassen liegen mir nicht und ich bekam extreme Panik.
Mein Handy hatte ich abgegeben, damit ich es nicht verliere. Also eben einen Anruf tätigen, das war auch nicht drin. Während ich also nun nachdachte, wie ich mich aus meiner Situation befreien könnte, hörte ich nur von hinter mir ein:”Tja, da haste wohl Pech gehabt!” Ich schaute hoch und sah in das Gesicht einer fies grinsenden, “normal” angezogenen Frau. Sorry, aber genau dies gibt es unter Metalheads nicht. Die erkennt man an nicht ganz so farbenfroher “Tracht”. Ein Metalhead hätte eher gefragt, ob er helfen könne oder eben Platz gemacht, bzw. geschaffen. Gerade bei Leuten, die kleiner als der Durchschnitt sind, wird gerne mal ein Freiraum gebildet. Damit die kleinere Person genügend Luft bekommt.

Zum Glück kam ich doch noch raus, da die Band aufhörte zu spielen. Allerdings musste ich mich komplett in Richtung Mittelgang durchdrängeln. Ein:”Entschuldigung? Kann ich bitte mal durch?”, wurde von gefühlten 75% der Menschen dort mißachtet. Natürlich war zu dem Zeitpunkt die Musik nicht mehr so laut und geflüstert habe ich auch nicht. Auch das kenne ich leider anders.

Da ich aber vorhin schon die Toiletten erwähnte und nicht nur meckern will: Die Toilettenwagen waren sauber. Zumindest so sauber es nur ging. Ich weiß nicht, wie oft jemand nachschaute. Jedenfalls hatte ich zwei Mal kein Papier. Beim ersten Mal wurde aber gerade nachgefüllt. Ich war nur etwas zu früh dran gewesen 😀 Beim zweiten Mal war das Festival fast zu Ende und der Regen hatte seit einiger Zeit eingesetzt. Papier war faktisch vorhanden, wurde aber in der Praxis nicht mehr benutzt, da es durchweicht war. Und wer wischt sich schon gerne mit nassem Papier ab, das einmal über einen schlammigen Boden gerollt war? Dafür konnte allerdings weniger das Personal etwas. Da hätte irgendeine Person nur etwas besser aufpassen sollen. Ansonsten befanden sich auch keine Fußabdrücke auf der Brille. Das hatte ich jedenfalls schon des öfteren erlebt. Auch keine “lustigen” braunen Flecken waren zu bemerken. Egal wo. Es wurde also anscheinend auch zwischendrin mal durchgewischt.

Das Essensangebot war auf dem Gelände zwar nicht ganz so reichlich vorhanden, aber immerhin befand sich dort das Gängiste. Hamburger (Vegan + Fleisch), Wraps, Pommes, Würstchen, Steaks… Kurzum: Eigentlich das, das jedermann so isst.
Zum Trinken muss ich nichts sagen? Natürlich der normale Bierstand, Cocktails, Met, aber auch und zu meinem Glück: Cider 😀 Für den ich noch jemanden begeistern konnte.

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