Das Leben als Dörfler Teil 2 – Auf der Post beim Bäcker

In dieser Reihe berichte ich aus dem Leben vom Dorf. Denn das ist so ganz anders, als das Stadtleben. Die Geschichten wurden uns (Luna Flausn & Kowalski Flausn) teils zugetragen. Einige habe ich, Kowalski Flausn, auch selbst erlebt.

Diese Geschichte habe ich selbst erlebt. Ich musste drei Briefe wegbringen. Einer davon sollte als Einwurfeinschreiben weg. Um 8:02 Uhr betrat ich den Bäcker und sah, dass die Postabteilung noch geschlossen war. Es befand sich jedoch eine Person hinter dem Tresen. Diese erklärte mir, dass der Computer noch hochfahren müsse.
Mein Meister in der Innung hätte gesagt:”Arbeitsplanung 6! Setzen!”
Es ist natürlich ganz sinnvoll, wenn man um 8 Uhr etwas öffnet, dass man erst kurz nach 8 Uhr den Computer mit dem Kassensystem hochfährt. Der dann so 5-10 Minuten braucht, weil es nicht die neueste Technik ist. Um 7:50 Uhr, oder vielleicht mit etwas Sicherheit nach oben um 7:45 Uhr den Computer anschalten? Wie komme ich nur auf diese dumme Idee? Das geht natürlich nicht!

Die Frau kam irgendwann zu mir, nahm mir die drei Briefumschläge aus der Hand und ich erklärte:”Der oberste soll als Einwurfeinschreiben.” Während ich “der oberste” sagte, schaute sie alle drei Briefe durch. Nachdem sie damit fertig war, fragte sie:”Alle?”, worauf ich antwortete:”Nein. Nur der, der eben noch zu oberst lag.” Sie fächerte die Briefe auf und ich war heilfroh, dass ich früher so gut beim Hütchenspiel war (damals noch ohne Tricks!). Somit zog ich zielsicher, und ohne die Adressen lesen zu können, den richtigen Umschlag aus ihrer Hand und erklärte:”Der hier!”
Nach soviel Verwirrung ihrerseits, ging sie hinter den Tresen und befand, dass der Computer nun hochgefahren sei. Welch Glück! Sie druckte das Etikett fürs Einschreiben aus, fragte noch mal nach:”Der Brief war das?”, und ich antwortete:”Ja.” “Die anderen Briefe sollen normal verschickt werden?” “Ja, und dann brauche ich noch 10x siebzig Cent Briefmarken und 10x einsfünfundvierziger.”
Sie griff in eine Schublade, holte die 10x 70er heraus und wollte gerade anfangen eine Briefmarke abzuziehen. “Dann kann ich ja gleich die hier nehmen?!” “Nein, die brauche ich für die Firma.” Sie schaute mich ungläubig an und fragte dann:”Was war das sonst noch?” “10x einsfünfundvierziger Marken…” “Achso, okay.”
Am Ende habe ich mein Ziel doch noch erreichen können: Ein privater Brief, und vor allem der richtige, ging als Einwurfeinschreiben raus, zwei bekamen extra Marken geklebt und ich hatte zweimal 10 Briefmarken unterschiedlichen Wertes.

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